Wir alle kennen dieses Argument von jeder Grillparty. Warum isst du als Veganer vegane Würstchen, die wie echte Würstchen aussehen?
Es ist ganz einfach, aber damit es auch wirklich verständlich ist, müssen wir kurz erklären, was Veganismus bedeutet:
Veganismus ist die Ethik, die danach strebt, auf die Ausbeutung von Tieren so weit zu verzichten, wie es realistisch vernünftig und praktikabel ist.
Das eigentliche Ziel ist also nicht der Verzicht auf tierische Produkte, sondern nur das notwendige Zwischenziel. Es ist also nicht die Motivation der Ethik an sich.
Mit anderen Worten, um es verständlich zu machen: Wir finden Wurst nicht scheiße, weil wir Wurst scheiße finden, sondern wir finden die Objektifizierung, die Ausbeutung und das Leid hinter dieser Wurst (die Ausbeutung von Tieren) scheiße.
Wenn wir also eine Wurst herstellen können, ohne Tiere auszubeuten, ist das die optimale Lösung, mit der wir alle zufrieden sind.
Auch die Kühe und Schweine.
Aber warum sieht ihr Essen so aus wie unseres?
Wir Menschen sind einfach an die Aufmachung von Wurst, Schnitzel und Co. gewöhnt. Es sieht für uns einfach so aus. Das ist die Form, bei der unser Gehirn sagt – Wow, ein Schnitzel. Für Menschen, die von Fleisch auf fleischlos umsteigen wollen, ist das eine Hilfe. Denn was man nicht kennt, isst man meist auch nicht – das ist übrigens eine Tatsache. Und das gilt für alle Formen, vom Schnitzel bis zur Bolognesesauce oder Thunfisch.
Solange man mit Bohnen, Seitan, Tofu (oder anderen Produkten) das gleiche Ziel erreichen kann und der Geschmack stimmt (ja, es tut mir wirklich leid, aber auch der Geschmack von Schinken und Salami kommt von den Gewürzen), können wir das Essen auch moralisch genießen.
Hier habt ihr sie, die Antwort, die ihr schon immer haben wolltet.
Lustiger Fakt: Wenn man ein Schwein mit einem Messer absticht, fallen die Würste nicht direkt heraus. Verrückt, nicht wahr?
Daher auch die vegane Gegenfrage? Warum müsst ihr euer Fleisch in eine Gurkenform verpacken?
In diesem Sinne: Leben und leben lassen.
