Die Hexenprozesse von Salem

Wer sich mit der dunklen Vergangenheit der menschlichen Geschichte und ein wenig Okkultismus beschäftigt kommt am folgenden Thema nicht vorbei. Die Hexenprozesse von Salem. Sobald man auch nur einen Film oder eine Serie über Hexen schaut, welche in Amerika angesiedelt ist, wird automatisch der Name des Ortes in die Handlung eingebaut. Der Grund ist simpel: In Salem fand der größte Hexenprozess in der amerikanischen Geschichte statt. Doch ist es so brutal und schlimm, wie die Amerikaner es darstellten? Wurden die Hexen hier ebenfalls verbrannt? Ist es vergleichbar mit dem, was vorher in Europa geschah? Diesen Fragen wollen wir nun auf den Grund gehen. Also schnappt euch euren Kaffee und los geht’s.

Ab dem Jahr 1629, im Zuge der Great Migration, wanderten über 10.000 Puritaner von England nach Massachusetts Bay Colony aus, welche im selben Jahr gegründet wurde um dort die Siedlungen wie Boston, Salem und Roxbury zu errichten. Diejenigen, die sich dort niederließen, wollten das Neue Jerusalem bauen, da sie glaubten, sie wären von Gott dazu auserwählt worden. Das Ziel war eine Theokratie, mit der Bibel als Gesetzbuch. In den Jahren 1641 und 1648 hielten die Puritaner das Gesetz fest, dass Hexerei ein todeswürdiges Verbrechen war. Es bezog sich auf die Stelle Exodus 22, 17 aus dem alten Testament, im welchen die Tötung von Hexen angeordnet wird. Die Siedler sahen sich ständig den Angriffen von Indianern ausgesetzt und dies endete in einer Tragödie, als 1675 im so genannten „König Philips Krieg“ beim Indianeraufstand fast jeder zehnte Siedler sein Leben durch die Indianerangriffe sein Leben verlor. Die puritanischen Geistlichen behaupteten von nun an, dass die Indianer mit dem Teufel, sowie Hexerei, in Verbindung standen. Somit warn die Indianerangriffe ein Versuch vom Teufel, die puritanische Gesellschaft zu zerstören. Es herrschten große Spannungen innerhalb der puritanischen Gesellschaft im laufe der Jahre. Sie verlor 1688 ihren Gründungsvertrag in der Glorious Revolution und sah sich einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch schon im Folgejahr war der Erweckungsprediger Samuel Parris als erster unabhängiger Leiter der streng puritanischen Gemeinde von Salem ernannt worden und sein Schwerpunkt lag darin, Satan zu bekämpfen. Es gab auch eine große Rivalität zwischen dem ländlichen Salem Village (heute Danvers) und der wohlhabenden Stadt Salem. Dieser Streit ging so weit, dass Samuel Parris, sich von der Stadt Salem lösen wollte, um seine eigene Gemeinde zu gründen. Doch einige Dorfbewohner hinderten ihn an dem Vorhaben, da sie in der Stadtgemeinde bleiben wollten, um die Handelsbeziehung aufrecht zu erhalten. Viele englische Siedlungen entlang der Küste von Maine, wurden weiterhin von den Ureinwohnern angegriffen und viele der Überlebenden, flüchteten zu den Verwanden nach Salem, um Unterschlupf zu finden. Natürlich befeuerten sie die schon vorherrschenden Mythen, dass die Indianer im Namen Satans agieren. Nun sollte aber der Januar im Jahre 1692, das Fass zum Überlaufen bringen und eine wahre Hysterie auslösen.

Samuel Parris Tochter, welche den Namen Elizabeth „Betty“ Parris trug, spielte öfter mit ihrer Cousine Abigail Williams. Eines Tages begannen beide Mädchen sich komisch zu verhalten. Sie verdrehten ihre Glieder, begannen komisch zu sprechen und unkontrolliert zu schreien. Aus Angst ließ Samuel Parris beide Kinder von mehreren Ärzten untersuchen, doch keiner konnte das Leiden der Mädchen medizinisch erklären. Doch ein Arzt namens William Griggs stellte die Diagnose auf, welche nun die Hexenverfolgung in Salem lostrat. Er war sich sicher, nachdem alle Untersuchungen durchgeführt wurden und keine damals bekannte psychische Störung vorzuweisen war, dass die Mädchen vom Teufel besessen sein mussten. Der Teufel würde mit den Mädchen spielen. Elizabeth und Abigail bestätigten die Theorie des Arztes und behaupteten, dass unsichtbare Hände sie Quälen würden und ihr Knochen verrenken. Elizabeth schmückte die Geschichte noch aus, indem sie behauptete, dass Satan sich ihr nähern wollte, sie ihn aber abgewiesen hat. Aus Rache habe er nun seine Handlanger, die Hexen geschickt. Samuel Parris war sich nun sicher, dass die Stadt vom Satan besetzt worden sei und um dessen Angriffe von nun an abzuwehren, müsste er die Hexen ausfindig machen. Die Nachricht von den beiden Mädchen verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Dorf. Plötzlich hatten noch anderen junge Mädchen in der Gemeinde die gleichen Symptome wie Elizabeth und Abigail. Unter anderem Ann Putnam Jr., Mercy Lewis, Elizabeth Hubbard, Mary Walcott und Mary Warren. Das Dorf hat auch zeitgleich drei Verdächtige, die den jungen Mädchen diesen Fluch auferlegt haben sollen. Tituba, die karibische Sklavin von Parris, die obdachlose Bettlerin Sarah Good, welcher nachgesagt wurde, dass sie häufig Selbstgespräche führt und die arme Witwe Sarah Osborn, welche bettlägerig war und die Kinder ihres ersten Mannes um das Erbe gebracht haben soll, weil sie es ihrem neuen Mann schenkte.  Alle wurden am 1. März 1692 verhaftet. Die Drei wurden durch die beiden Richter Jonathan Corwin und John Harthorne befragt, während die „verhexten“ Mädchen der Befragung beistanden und sich unter Krämpfen und Geschrei auf dem Boden wanden. Sara Good und Osborn stritten weiterhin die Vorwürfe ab. Nur Tituba gesteht, Sie hatte wohl die Hoffnung, dass wenn sie kooperiert ein milderes Urteil erreichen zu können. So berichtete Tituba von Hexenversammlung, den Einblick in Satans Buch, in welchem die Namen weiterer Hexen stehen, die dem Teufel im Kampf gegen die puritanische Gemeinschaft unterstützen. Sie beschuldigte Sarah Osborn und Sarah Good und sagte, dass es noch sieben weitere Hexen gäbe, wodurch sich das Ausmaß der Krise schnell vergrößerte.

Paranoia und Hysterie machte sich von nun an Breit. Durch Titubas Aussage, dass es noch mehr Hexen gäbe, gab es plötzliche eine Anschuldigung nach der anderen, gegenüber Stadtbewohnern. Viele glaubten, dass sie, wenn sie nicht gegen die mutmaßlichen Hexen vorgingen, selber beschuldigt werden. Diese Angst sorgte dafür, dass nun auch ehrbare Mitglieder der Gemeinde verurteilt wurden. Es folgten weitere Anklagen. Unter den Personen zählten die vierjährige Dorcas Good, Tochter von Sara Good, eine bettlägerige religiöse Großmutter namens Rebecca Nurse, Bridget Bishop, Abigail und Deliverance Hobbs, Martha Corey, sowie Elizabeth und John Proctor. Doch es ergibt sich ein Problem. Ohne eine Regierung, konnte kein Gerichtsverfahren eröffnet werden. Es dauerte noch zwei Monate, bis der vom englischen König eingesetzte Gouverneur von Massachusetts Sir William Phips in Salem eintraf, um die Anhörungen durchzuführen. Doch für Sarah Good und Sarah Osborne war die Zeit in der Haft schon ein Albtraum, denn beide verloren ihre neugeborenen Kinder währenddessen.

Gouveneur William Phips richtete ein spezielles Gericht ein um die Fälle von Hexerei in Suffolk, Essex und Middlesex aufzuklären. Verschiedene Richter zu denen auch John Halthorne, Samuel Sewall (dessen Cousin ersten Grades seiner Frau der Reverend Samuel Parris war) und William Stoughton zählten, erhielten den Vorsitz. Der erste Prozess fand gegen Bridget Bishop am 2. Juni statt. Sie wurde beschuldigt fünf junge Frauen, Abigail Williams, Ann Putnam, Jr., Mercy Lewis, Mary Walcott und Elizabeth Hubbard, am Tag ihrer Untersuchung durch die Behörden, dem 19. April 1692, verhext zu haben. 8 Tage dauerte der Prozess und mehrere Menschen sagten gegen Bishop aus, dass sie von ihrer Gestalt gekniffen, gewürgt und gebissen worden wären. Sogar Bishops eigener Ehemann behauptete, sie habe den Teufel gepriesen. Ein anderer Mann aus dem Ort, Samuel Shattuck, beschuldigte Bishop, sein Kind verhext zu haben und seinen Sohn mit einem Spaten geschlagen zu haben. John und William Bly, Vater und Sohn, sagten aus, dass sie in Bishops Haus Puppen gefunden hatten und dass ihre Katze nach einem Streit mit Bishop offenbar verhext oder vergiftet worden war. Während der Verurteilung fanden die Geschworenen eine dritte Brustwarze an Bridget Bishop, was ein sicheres Zeichen dafür war, dass sie eine Hexe ist. Doch bei einer zweiten Untersuchung, war von dieser Brustwarze keine Spur mehr. Die Beweislast gegen Bishop war zu groß, durch die vielen Behauptungen und Falschaussagen. Dies sorgte dafür, dass sie zu Tode verurteilt und als erste als Hexe beschuldigte Frau, gehängt wurde.

Eine besondere Schwere zeigt der Fall von Rev. George Burroughs. Der geistliche wurde am 4. Mai 1692 verhaftet, weil er sich der Hexerei schuldig gemacht haben soll. Alle Anschuldigungen kamen von persönlichen Feinden Burroughs aus seiner ehemaligen Gemeinde, welche ihn wegen Schulden anklagten. Das Gericht hielt ihn bei dem Prozess für schuldig, weil sie die Beweise für plausibel hielten. So sprach die Tatsache, dass er eine Muskete anheben konnte, in dem er sein Finger in den Lauf steckte als ein unmöglicher Kraftakt und auch dass er seine Kinder nicht getauft hatte oder nicht am Abendmahl teilnahm, wurde ebenfalls als ein Indiz gewertet. Zudem hätte er angeblich durch Hexerei seine Frau getötet, was nicht der Fall war, aber mittlerweile weiß man, dass er sie nicht gut behandelt hat. Die Geschworenen suchten vergeblich nach einem Hexenmal an seinem Körper, fanden aber keins. Sie waren sich trotzdem sicher, dass er mit dem Teufel zusammenarbeitete, und so wurde er am 19. August 1692 gehängt. Rev. George Burroughs ist der einzige Geistliche, dem dieses grausame Schicksal in der amerikanischen Geschichte widerfahren ist.

Das Gericht verhandelte ungefähr einmal im Monat neue Fälle. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Beschuldigten wegen Hexerei zum Tod verurteilt. Hingerichtet wurden jedoch nur diejenigen, die sich nicht als schuldig bekannten und weitere Verdächtige nannten. Die Hinrichtung zweier angeklagter, Abigail Faulkner und Elizabeth Proctor wurde Aufgrund ihrer Schwangerschaft verschoben. Bei vier großen Hinrichtungen im Sommer wurden insgesamt 19 unschuldige Personen, darunter 14 Frauen und 5 Männer, an einem Felsvorsprung am Fuße des Gallows Hill, gehängt. Den Anfang machte im Juni Bridget Bishop. Am 19 Juli wurden Rebecca Nurse, Sarah Good, Susanna Martin, Elizabeth Howe und Sarah Wildes dem Galgenzugeführt. Rebecca Nurse, kam von einer Großfamilie der Towne in Topsfield, Massachusetts. Die ältere Dame war nicht nur ein angesehenes Mitglied der Kirche, sondern auch noch fast taub, weshalb sie sich vor Gericht eher schlecht als recht verteidigte. Zunächst sprachen die Geschworenen sie für nicht schuldig, aber die Richter baten die Geschworenen, ihr Urteil zu überdenken. Das taten sie auch und ernannten sie in einer dramatischen Wendung doch für schuldig.

 

Es verging nun kein Monat mehr, bei dem es keine Hinrichtungen gab. wieder Am 19. August wurden erneut fünf weitere, nun auch Männer verurteilt und am 8. September 6. Unter den unschuldigen Opfern war nun nicht nur ein Geistlicher, sondern auch ein Gendarm, der sich weigerte, verdächtigte hexen festzunehmen und mindestens drei weitere Namenhafte Persönlichkeiten. Doch eines der schlimmsten Schicksale traf die Corey Familie. Giles und Martha Corey wurden beide von mehreren Personen beschuldigt, sich der Hexerei schuldig gemacht zu haben. Im März beschuldigte Giles seine Frau die Nutztiere verhext zuhaben, da er eine schlechte Ernte gehabt habe. Allerdings wurden beide beschuldigt und als der 80-Jährige sich weigerte bei seinem eigenen Prozess teilzunehmen, ordnete das Gericht an, ihn unter Steine zu pressen, um ein Geständnis zu bekommen. Das damalige Recht erlaubte es, den angeklagten durch Folter zu einem Bekenntnis zu bringen. Denn ohne ein Geständnis, darf es keinen Prozess geben. Diese Methode wurde im englischen Common Law als „Peine forte et dure“ bezeichnet. Man führte am 16. September die Folter bei Giles Corey durch. Er schwieg während der Folter und nach drei Tagen, am 19 September 1692, starb er unter dem Gewicht der schweren Steine. Er ist der einzige, in der Geschichte von Massachusetts, der durch Zerquetschen getötet wurde. Einige Tage später, am 22 September 1682, wurden die letzten acht Personen durch Hängen hingerichtet, darunter auch Martha Corey.

 

Bereits während der Prozesse bringt der angesehene Geistliche und Gelehrte Cotton Mather Einwände gegen die Prozessführung vor. Visionen und Träume zählten komischerweise als Beweismittel, etwas, was Cotton Mather stark kritisierte. Doch wie so oft, wird seine Kritik überhört. Doch Cottons Vater, Increase Mather, welcher Präsident der Universität von Harvard war, unterstützt seinen Sohn Cotton in der Forderung, dass bei den Hexenprozessen die gleichen Standards der Beweisführung gelten müssen, wie bei jedem anderen Gerichtsprozess auch. Also legten unter der Führung von Increase Mather die Bostoner Geistliche am 3. Oktober 1692 einen Einspruch ein. Der Titel des Einspruchs lautete „Cases of Conscience Concerning Evil Spirits”. In diesem Einspruch stellte Mather fest, es sei besser, wenn zehn verdächtige Hexen entkämen, als wenn eine unschuldige Person verurteilt würde.

Immer mehr Leute aus der Bevölkerung fingen an die Hexenprozesse nicht mehr zu unterstützen und der Gouverneur William Phips sah sich gezwungen, den besonderen Gerichtshof, der extra für die Hexenprozesse errichten wurde, aufzulösen.

Mit geringerer Intensivität würden weitere Untersuchungen durchgeführt. Die Anklagen gegen viele wurde abgewiesen, aber als 16 weitere Personen angeklagt wurden, wurden drei von Ihnen für Schuldig gesprochen. Elizabeth Johnson Jr., Sarah Wardwell und Mary Post. Doch sie wurden von Gouverneur Phips begnadigt und mit ihrem Leben verschont.  doch schon im Folgejahr, 1693, wurden die verbliebenden Inhaftierten freigelassen. Der letzte Prozess fand in im Mai in Ipswich, Essex County statt, wo eine Reihe von Geschworenengerichten abgehalten wurden. Dort wurden alle Anklagen bis auf fünf Personen abgewiesen. Susanna Post, Eunice Frye, Mary Bridges Jr., Mary Barker und William Barker Jr. Sie wurden aber vom Gericht für nicht schuldig befunden und mit diesem Tag, endeten die Prozesse und die Hinrichtungen zur Hexenverfolgung in Salem.

Falls ihr euch aber gefragt habt, was mit Tituba passiert ist, hat ihre Geschichte den kuriosesten Verlauf bei den Prozessen. Nachdem sie damals gestand, ließ das Gericht Tituba bis Mai 1693 im Gefängnis schmachten, als eine Grand Jury die Anklage gegen sie zurückwies. Kurz darauf bezahlte ein Sklavenhalter, dessen Name noch heute nicht bekannt ist, ihre Gefängnisschulden und entließ sie in sein Eigentum. Der Rest ihres Lebens ist ein Rätsel.

Auch dieses Kapitel zeigt auf, wer in der Geschichte die wahren Opfer sind. Das Problem war, dass der wahre Glaube der einen Gruppe bald zur wahren Unterdrückung der nächsten Gruppe wurde. 78% der Opfer, während der Prozesse waren Frauen. Die puritanische Überzeugung, sowie die vorherrschende Meinung Neuenglands, war der Ansicht, dass Frauen von Natur aus sündig und anfälliger für Dämonen und Satan waren als Männer. Zwar waren Frauen und Männer in den Augen Gottes gleich, laut den Puritanern, aber nicht in den Augen des Teufels. Für ihn galt es als leichtes, die Frauen einzunehmen, da ihre Seelen als ungeschützt galten, denn Frauen hätten einen „schwachen und verletzlichen Körper“. Das Frauen Kinder bekommen und eine höhere Schmerzgrenze als Männer haben, war den religiösen Fanatikern wohl nicht bekannt. Viele Männer sahen nun eine Chance die soziale und wirtschaftliche Kontrolle über Frauen auszuüben. Denn viele der angeklagten und beschuldigten Frauen, waren in finanziellen Angelegenheiten unabhängig oder forderten soziale Normen heraus. Sie besaßen Land, was andere haben wollten, waren zum Teil nicht verheiratet oder hatten keine Kinder. Somit waren die Frauen in einer streng patriarchalischen Umgebung provozierend und waren das perfekte Ziel für Anschuldigungen. Also die perfekte Methode, um diese zu enteignen und ihre Ressourcen zu stehlen. Die Putnams, eine alteingesessene puritanische Familie und Unterstützer von Reverend Samuel Parris, machten genau dies. Sie selbst besaßen einen Großteil des Landes im Dorf Salem, jedoch involvierten sie sich stark bei der Suche nach Hexen und beschuldigten viele Mitglieder ihrer Gemeinde und Großfamilien und sagten gegen diese auch aus.

Auch einen Rassismus gegenüber den Ureinwohnern lässt sich ausmachen, welcher zur Hysterie beitrug. Die meisten der angeklagten Hexen und betroffenen Mädchen hatten eine enge gesellschaftliche oder persönliche Bindung zu den Opfern, der Indianerangriffe vom Indianeraufstand der letzten 17 Jahre. Die Ankläger redeten oft vom „Schwarzen Mann“, sagten aus, wie die Indianer sich mit Hexen trafen und beschrieben Folterungen, die sie aus den Geschichten über Entführungen durch Indianer kannten.

Was in Filmen wiederum sehr oft falsch gezeigt wird, ist die Tatsache, dass es in Salem keine Todesstrafe durch den Scheiterhaufen gab. Dort wurde keines der unschuldigen Opfer lebendig verbrannt, sondern alle 19 wurden gehängt. Wieso dies oft in Medien wie Film, Bücher oder Spielen falsch aufgegriffen wird, liegt wohl daran, dass man die Hexenprozesse von Salem mit denen aus Europa verwechselte.

Die Hexenprozesse von Salem ist eine Geschichte von Patriarchat, Verfolgung und Misogynie. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass alles, was nicht dem Glauben der Puritaner entsprach und nicht in ihr Konzept passte, automatisch dem Teufel verschrieben war. Am liebsten würde ich sagen, dass wir endlich aus der Geschichte gelernt haben und die Welt ein besserer Ort geworden ist, aber leider ist dem nicht so. Noch immer werden Menschen als Hexen oder Teufelsanbeter verurteilt und hingerichtet. Ein aktuelles Beispiel vom 18.05.2024 ist der Iran, bei dem 250 Menschen, die eine Party gefeiert haben, angeblich im Bunde mit dem Teufel sind und bei einer Verurteilung hingerichtet werden. Diese Nachricht ist aus diesem Jahr. Solange solche Sachen existieren, ist es wichtig, dass die Geschichte, ihre Opfer und ihre Auswirkungen, niemals vergessen werden. Denn nur durch ein Bewusstsein, kann es eine Änderung geben.

THE VEGAN SATANIST.