THE VEGAN SATANISTS
Hallo liebe Clubmitglieder,
und willkommen zu unserem neuen Blog.
Wir, die Vegan Satanists, reisen quer durch Deutschland, um für euch die schönsten und gruseligsten Orte im Land zu testen und zu bewerten.
Ob Mythen/Legenden, Burgen und Schlösser, Kinos und Museen oder Freizeitparks und Konzerte.
Wir schauen sie uns an und schreiben in diesem Blog über unsere Erfahrungen, damit ihr immer wisst, ob sie einen Besuch wert sind.
Seid ihr genauso gespannt wie wir?
Dann lasst uns loslegen.
BLUT, GLITTER & BRAUSE - The Vegan Satanists beim Halloween Horror Festival 2025 im Movie Park.
11. Oktober 2025. Bottrop. Der Nebel hängt über dem Asphalt, irgendwo hört man das schlürfen und stöhnen von Zombies, und der Duft von Zuckerwatte mischt sich mit einer Prise Angstschweiß. Kurz gesagt: Wir sind zu Hause. Willkommen im Movie Park Germany – es ist wieder Zeit für das Halloween Horror Festival, die schönste Jahreszeit für alle, die wissen, dass Horror und Spaß perfekt zusammenpassen. Und dieses Jahr ist das Angebot riesig, weshalb hier wirklich das Motto „lieber Gänsehaut als Langeweile“ gilt.

Gleich zu Beginn zieht uns die große Halloween Parade in ihren Bann. Diesmal gemeinsam mit der US-amerikanischen Organisation Haunters Against Hate – und ehrlich: wir hätten nicht stolzer sein können Teil davon zu sein. Zwischen Zombies mit Pride-Flaggen, queeren Dämonen, Regenbogen-Schädeln und Drag-Witches hallt eine Botschaft, die lauter ist als jede Kettensäge: „We are all monsters – and that’s beautiful.“

Haunters Against Hate ist eine queere Horrorinitiative, die sich gegen Diskriminierung und für Akzeptanz in der Horror-Community einsetzt. Seit Jahren setzen sie ein Zeichen für Vielfalt und anstatt Angst vor dem Anderssein zu verbreiten, feiern sie’s einfach. Und ehrlich? Wenn sich ein Zombie mit Glitterbart und ein blutüberströmter Clown mit Pride-Flagge umarmen, dann fühlt sich das ein kleines bisschen wie Weltfrieden an. Als hätte man Halloween endlich verstanden. Wir sind anders, wir sind laut – und das ist richtig so.

Danach geht’s in die Mazes, und was soll man sagen: Wir haben geschrien, gelacht und zwischendurch kurz unsere Entscheidungen hinterfragt. Was erwartet euch?
Zum einen gibt es A Quiet Place. Es ist die perfekte Meditation für alle mit Todessehnsucht, denn in diesem Labyrinth der Stille, kann jeder Ton dein letzter sein. Wer den Film kennt, weiss wie wichtig die Stille ist, aber wenn man selber ins Geschehen geworfen wird, ist es gar nicht so leicht seine Angst zu kontrollieren und keinen Mucks von sich zu geben.
Ein absolutes Highlight ist die Brandneue Maze „Blood Moon Trailer Park“ (Unser persönlicher Favorit). Zwischen rostigen Wohnwagen, flackernden Neonlichtern, Hillbilly-Vibes und einem Vollmond, der nach Ärger riecht, müsst ihr einen Ausweg finden, denn sonst werdet ihr definitiv zum nächsten Opfer. Diese Maze ist eine Mischung aus Texas Chainsaw Massacre, Wrong Turn und einem leicht verstörenden Dorffest was sich gut zwischen The Wicker Man und Midsummer einreiht. Wir haben uns kurz gefragt, ob wir da jemals wieder rausfinden – also, in einem Stück!

Für alle, die noch keine 16 sind (oder einfach Bock auf etwas weniger Trauma haben), gibt’s das Ahoj Brause Horror Lab – eine spritzige, neonbunte Maze bei der es vegane Süßigkeiten gibt. Ja, richtig gelesen: vegane Süßigkeiten im Horrorhaus. Zwischen Zuckerrausch und kreischenden Laboranten schwebt man da irgendwo zwischen kindlicher Freude und subtiler Panik.
Wer braucht schon Blut, wenn man Brause hat?
Ihr liebt True Crime und meint alles, über die bekannten Serien-Killer zu wissen? Dann besucht das „Murder Museum“. Glaubt mir, ihr werdet eines besseren belehrt! Und tatsächlich ist es etwas anderes, einen Podcast über True Crime zu hören, oder selber in so einem Fall drin zu stecken. Nervenkitzel pur.
Und weil Klassiker niemals fehlen dürfen, steht auch in diesem Jahr wieder das Hell House bereit, welches an einem unbekannten Ort liegt, damit nicht zu viele Menschen an diesem Ort für immer verloren gehen. Ihr werdet wie immer mit einem Bus hingebracht, müsst dabei aber stets eine Augenmaske tragen, damit ihr natürlich nicht wisst, wo eure letzte Reise hingeht und ihr niemandem bescheid sagen könnt. Schließlich müssen die anderen auch geschützt werden. Die Frage ist nur, ob es auch wieder einen Weg zurück gibt,
oder euch das Haus aus der Hölle für immer verschlingt?
Kommen wir nun zu den wahren Helden der Nacht: den Scare Actor. Dieses Jahr sind sie absolute Meisterklasse. Egal ob in Hillbilly Town, wo Typen lauern, die aussehen, als hätten sie ihren Cousin zum Abendessen eingeladen (und gegessen), ob im Slaughterhouse (viel Blut und Wahnsinn, wenig Licht, 100 % Albtraum) oder im Circus of Freaks, wo man kurz lacht – bis man merkt, dass man selbst der Witz ist. Hier muss ich mal anmerken, dass die Clowns so gut gestaltet sind, dass sie selbst Pennywise in Therapie schicken würden. Wer zum Opfer der Scare Actor auserkoren wurde, erlebte in wenigen Sekunden eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir haben uns angeschrien, gelacht und ein paar Mal wirklich an unserer Lebensentscheidung gezweifelt. Kurz gesagt: Eine perfekte Inszenierung.

Doch auch im Park gibt es tolle Shows. Als hätten die Höllenpforten selbst den Takt vorgegeben, zünden die „Drums of Doom“ die Nacht an. Eine Trommelshow, die klingt, als hätte Mad Max: Fury Road ein Liebeskind mit Metallica gezeugt, natürlich unter der Aufsicht eines Pyromanen. Feuertänzer*innen wirbelten sich durch die Flammen und wir spürten jeden Schlag der Drums tief im Brustkorb. Wenn Apokalypse so klingt, soll sie bitte nie enden. Ihr findet die Show vor dem Baboo Twister Club (wir lieben diese From Dusk Till Dawn Anspielung).
Für die kleinen Kürbisse (auch bekannt als Kinder bzw. im Mittelalter Dämonen) gab’s natürlich auch wieder das Halloween for Kids im Nickelodeon Land – ein Ort, an dem man Kürbiszauber, Schleim und gute Laune tanken konnte, bevor man sich wieder von einem Dämon anbrüllen lässt. Familienfreundlich, aber mit Seele. Durch Spongebob und Paw Patrol in Halloweengewand lässt dieser Teil des Parks das Herz jedes Nachwuchs-Ghouls höher schlagen. Optimal um sie zu neuen Horror-Fans heranzuziehen.
Und dann kam die vielleicht gruseligste Entdeckung des Abends: immer mehr veganes Essen im Park.
Im Van Helsing Cafe zum Beispiel gibt’s jetzt vegane Schnitzel-Menüs – und nein, das ist kein Halloween-Streich. Knusprig, würzig, perfekt. In Bayern wahrscheinlich als Zeichen der Apokalypse gewertet. An dieser Stelle liebe Grüße an Markus Söder. Ob er sich getraut hätte ein Menü zu bestellen? Wir haben uns gefühlt wie zwei hungrige Vampire auf Sojabasis. Endlich müssen Veganer*innen hier nicht mehr auf Pommes-Diät gehen, deswegen gibt es hier ein Riesen Lob von uns veganen Satanisten.
Aber keine Sorge, nicht nur die Mazes und der Park an sich sind ein Highlight, sondern auch die normalen Attraktionen bei Nacht. Van Helsing ist natürlich ein Dauerbrenner, wenn es um das Thema Horror im Movie Park geht, aber die Movie Park Studio Tour öffnet am Abend ihre Pforten zum FINAL CUT. Ein Filmset aus der Hölle, in dem man selbst die Hauptrolle spielt.
Unser Fazit:
Das Halloween Horror Festival 2025 ist kein bloßes Event, es ist ein Manifest. Eine ganz klare Empfehlung für die ganze Familie. Mir ist hier aber wichtig zu betonen, dass man mindestens 12 Jahre alt sein sollte, wenn es 18 Uhr schlägt, da es für kleine Kinder doch zu gruselig sein kann. Aber bis dahin, kann die ganze Familie den Park unsicher machen und sich im Nickelodeon Land schaurigen Spaß abholen.

Die wichtigste Botschaft die wir an diesem Tag mitgenommen haben, lässt sich auch kurz Zusammenfassen:
Vielfalt ist gruselig schön. Akzeptanz ist rebellisch und Angst ein Gefühl, was man sich am liebsten mit anderen Menschen teilt. Ein lautes, glitzerndes „Wir sind anders, und das ist verdammt schön.“
Zwischen Feuer, Nebel, Regenbogen und veganen Schnitzeln haben wir uns wiedergefunden und selten so lebendig gefühlt.
Denn am Ende gilt: Wir sind alle Monster, nur manche von uns tragen eben Glitzer.
Wir kommen nächstes Jahr unbedingt wieder, denn hier wurde ein neues Ritual geboren.
THE VEGAN SATANISTS




















